Die Bundestagsabgeordneten Florian Hahn und Andreas Lenz kritisieren in offenem Brief Bundesminister Habeck für mangelnde Förderung der Geothermie

  1. Die Bundesrepublik Deutschland sowie die gesamte Europäische Union befinden sich aktuell in einer existentiellen Energiekrise. Durch das erpresserische Verhalten Putins und dem Drosseln der russischen Gas-Exporte steigen die Preise für Gas und damit insbesondere für die Produktion für Wärme ins schier Unendliche. Die Bundesregierung bemüht sich intensiv, schnellstmöglich Ersatz etwa durch importiertes LNG-Gas, zu finden. Dies ist ausdrücklich zu unterstützen. Allerdings tut die Bundesregierung zu wenig, um die Geothermie stärker auszubauen, wie der Wahlkreisabgeordnete Florian Hahn sowie der fachpolitische Sprecher für Energie der CSU im Bundestag, Andreas Lenz, in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ausführen. Hahn: „Die Geothermie ist als heimische erneuerbare Energie bereits heute verfügbar und kann einen großen Beitrag zur Lösung der Herausforderungen gerade bei der Wärmeversorgung in Deutschland leisten. Im Landkreis München und der Region liegen hierzu beste Erfahrungen vor.“

    Trotzdem bzw. leider sei sie die bisher am wenigsten genutzte erneuerbare Energie und das, obwohl sie planbar und grundlastfähig wetterunabhängig eingesetzt werden könne. Es verwundere, dass ausgerechnet ein grün geführtes Ministerium bei der Geothermie lediglich ein Potenzial von 10 TWh (Terawattstunden) bis 2030 sieht, obwohl das Fraunhofer Institut ein weitaus größeres Wärmepotenzial aus tiefer Geothermie, wie sie etwa im Landkreis München eingesetzt wird, in Deutschland bei deutlich über 300 TWh pro Jahr prognostiziert. Bei oberflächennaher Geothermie mit Wärmepumpen spricht das Fraunhofer Institut gar von 600 TWh pro Jahr und damit gut der Hälfte des gesamten aktuellen Wärmebedarfs in Deutschland. (Zum Vergleich: 2021 lag die Stromerzeugung aller Windkraftanlagen in Deutschland bei 117,3 TWh)

    „Wie kann es sein, dass die Grünen im Bayerischen Landtag von der Staatsregierung mehr Unterstützung für die Geothermie fordern, ihre eigene Partei aber gleichzeitig in der Bundesregierung bei der lang erwarteten Geothermie-Förderung auf ganzer Linie versagt? Das ist einfach nur heuchlerisch“, so Hahn. Andreas Lenz: „Die CDU/CSU-Fraktion hatte zum sog. Osterpaket der Ampel-Koalition einen Änderungsantrag für den schnelleren Ausbau der Geothermie in den Bundestag eingebracht. Diesen hat die Koalition abgelehnt“. Hahn weiter: „Wir brauchen unverzüglich ambitionierte Ausbauziele, Herr Habeck muss als zuständiger Minister für den Zeitraum bis 2025, bis 2030 und bis 2040 ehrgeizige Vorgaben setzen und entsprechende Regulierungen auf den Weg bringen. Die Geothermie-Betreiber haben Lösungen, sie sind handlungsfähig, brauchen aber einen fairen Wettbewerb gegenüber der fossilen Wärme.“ Minister Habeck müsse zudem alles dafür tun, dass die lang erwartete Bundesförderung effiziente Wärmenetze schnellstmöglich in Kraft treten kann. „Weitere Verzögerungen wären angesichts der Lage schlicht nicht nachvollziehbar“, so Lenz abschließend.